Slow Food

Über 100 Foodies für 5 Gärten in Afrika


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Bei der Vienna Foodie Quest wurde erst gerätselt, dann verkostet © Jürgen Pletterbauer
Bei der Vienna Foodie Quest wurde erst gerätselt, dann verkostet © Jürgen Pletterbauer

Rund 50 Teams haben sich am vergangenen Samstag im Rahmen der Vienna Foodie Quest durch die vielfältige Wiener Esskultur gekostet und im Vorfeld großzügig gespendet. Mit ihrer freiwilligen Spenden werden fünf Gemeinschaftsgärten in Afrika errichtet.

Für die 115 Foodies hieß es früh aufstehen © Jürgen Pletterbauer
Für die 115 Foodies hieß es früh aufstehen © Jürgen Pletterbauer

Etwas mehr als 100 kulinarisch interessierte Wiener Foodies haben sich am 11. Juni mit Rätselbögen, Smartphones und reichlich Appetit ausgestattet vom Impact Hub Vienna ausgehend auf die ganztägige Rätselrallye durch die Stadt begeben.

Im Vorfeld wurden Spenden für 5 Gärten in Afrika gesammelt © Jürgen Pletterbauer
Im Vorfeld wurden Spenden für 5 Gärten in Afrika gesammelt © Jürgen Pletterbauer

Auf den Spuren der Wiener Esskultur zugunsten von Afrika

Grund zum Feiern gab es bereits bei der Eröffnung der Veranstaltung, denn über freiwillige Spenden der Teilnehmer konnten im Vorfeld insgesamt 4.500,- Euro gesammelt werden, die zu 100% dem Projekt „10.000 Gärten in Afrika“ zugute kommen. Slow Food International legt damit fünf Schul- und Gemeinschaftsgärten in afrikanischen Ländern an, die den Menschen vor Ort eine selbstbestimmte Lebensmittel-Produktion und Versorgung mit lokalen, frischen Lebensmitteln ermöglichen.

Einige der Teams:

© Jürgen Pletterbauer
© Jürgen Pletterbauer
© Jürgen Pletterbauer
© Jürgen Pletterbauer
© Jürgen Pletterbauer
© Jürgen Pletterbauer
© Jürgen Pletterbauer
© Jürgen Pletterbauer
© Jürgen Pletterbauer
© Jürgen Pletterbauer

„Wir wollten proaktiv ein positives Erlebnis kreieren und das Geld, das Foodies hierzulande bereits sind, für gutes Essen auszugeben, einem guten Zweck zuführen. 115 motivierte Teilnehmer und 4.500€ Spenden haben selbst unsere Erwartungen übertroffen.“
Vienna Foodie Quest-Initiatorin Sarah Krobath.

Das Vienna Foodie Quest-Team rund um Initiatorin Sarah Krobath © Jürgen Pletterbauer
Das Vienna Foodie Quest-Team rund um Initiatorin Sarah Krobath © Jürgen Pletterbauer

Sie kamen, kosteten und knipsten

Neben den Gärten in Afrika stand vor allem das lokale Kulinarik-Angebot von Wien im Zentrum der Vienna Foodie Quest. Schlüsselwörter in den Rätseln und das im Goodie Bag enthaltene Lola-Magazin halfen dabei, die köstlichen Stationen ausfindig zu machen.

Noch vor der Eröffnung zu Lingenhel in die Stadtkäserei © Jürgen Pletterbauer
Noch vor der Eröffnung zu Lingenhel in die Stadtkäserei © Jürgen Pletterbauer

Bei Lingenhel durften die Teilnehmer exklusiv vor der offiziellen Eröffnung einen Blick in die Stadtkäserei werfen und die handgemachten Käsespezialitäten verkosten und bekamen bei Casa Caria eine Mini-Schulung im Olivenöl-Verkosten.

Bei Casa Caria drehte sich alles um die Merkmale von gutem Olivenöl und Zitrusfrüchte © Jürgen Pletterbauer
Bei Casa Caria drehte sich alles um die Merkmale von gutem Olivenöl und Zitrusfrüchte © Jürgen Pletterbauer

Bei Sonnentor und Bianca is(s)t in der Erfolgsküche erwartete die Foodies ein Sensorik-Parcours, bei Fürth Kaffee wurden sie über den Unterschied zwischen gewaschenem und ungewaschenem Kaffee aufgeklärt.

Bianca is(s)t und Sonnentor stellten in der Erfolgsküche die Sinne der Teilnehmer auf die Probe © Jürgen Pletterbauer
Bianca is(s)t und Sonnentor stellten in der Erfolgsküche die Sinne der Teilnehmer auf die Probe © Jürgen Pletterbauer
Welcher Kaffee sich warum gewaschen hat? Bei Fürth gab's die Antwort © Jürgen Pletterbauer
Welcher Kaffee sich warum gewaschen hat? Bei Fürth gab’s die Antwort © Jürgen Pletterbauer

Und am Marktstand von Weltmeisterkebap wurde über die Garzeit des hausgemachten Lamm-Spießes gerätselt. Dazwischen standen Selfies mit wider dem Klischee gut gelaunten Wiener Kellnern auf dem Programm.

Wie lange der hausgemachte Kebap-Spieß von Huseyin (Weltmeisterkebap) wohl braucht bis er durch ist? © Jürgen Pletterbauer
Wie lange der hausgemachte Kebap-Spieß von Huseyin (Weltmeisterkebap) wohl braucht bis er durch ist? © Jürgen Pletterbauer
Selfies mit Teamkollegen, Kellnern, Marktverkäufern standen auf der Tagesordnung © Jürgen Pletterbauer
Selfies mit Teamkollegen, Kellnern, Marktverkäufern standen auf der Tagesordnung © Jürgen Pletterbauer

2 Routen, 20 köstliche Stationen und jede Menge Essens- und Wissenswertes

Um die kleinen, feinen Stationen nicht mit einem Andrang von zig Personen gleichzeitig zu überfordern, wurde die Foodie Quest in diesem Jahr auf zwei Routen zu je 10 Stationen aufgeteilt, die gleichermaßen Süßes und Pikantes, Neues und Altbewährtes, auf alle Fälle Köstliches bereit hielten. Wir möchten euch die Lebensmittel-Vielfalt unserer 20 Stationen auf keinen Fall vorenthalten, deshalb könnt ihr euch die beiden Rätselbögen hier herunterladen und selbstverständlich auch abseits der Schnitzeljagd besuchen und kennenlernen:

-> VFQ16 RÄTSELBOGEN A DOWNLOADEN
-> VFQ16 RÄTSELBOGEN B DOWNLOADEN

Die Adressen der Stationen findet ihr hier in einem eigenen Dokument – wir wollen schließlich keinem den Spaß am Rätseln verderben.

-> VFQ16 LÖSUNGEN & ADRESSEN DOWNLOADEN

Beide VFQ-Rätselbögen kannst du dir jetzt downloaden © Jürgen Pletterbauer
Beide VFQ-Rätselbögen kannst du dir jetzt downloaden © Jürgen Pletterbauer

Die lustigsten und kreativsten Bilder des Tages wurden anschließend bei der After-Party von Jury-Mitgliedern Johannes Lingenhel (Lingenhel) und Anna Wagner (Lola-Magazin) mit Preisen wie einer Kenwood Chef Sense Küchenmaschine, Gutscheinen für einen Käsekurs in der Lingenhel Stadtkäserei, für die BierG’Schichtln oder Adamah Bio-Kistln ausgezeichnet. Jury-Mitglied Marion Vicenta-Payr schickte ihre Favoriten aus England.

Alle über 500 von den Teilnehmern geknipsten Fotos sind unter dem Hashtag #vfq16 auf Instagram, Facebook und Twitter zu finden.

@kaiundcarina Gewinnerin in der Kategorie "Beste Geschichte in einem Bild © Jürgen Pletterbauer
@kaiundcarina Gewinnerin in der Kategorie „Beste Geschichte in einem Bild © Jürgen Pletterbauer
@marestella.me Gewinnerin in der Kategorie "Bester Augenschmaus" © Jürgen Pletterbauer
@marestella.me Gewinnerin in der Kategorie „Bester Augenschmaus“ © Jürgen Pletterbauer
@ga_by_m Gewinnerin in der Kategorie "Best Behind The Scenes" © Jürgen Pletterbauer
@ga_by_m Gewinnerin in der Kategorie „Best Behind The Scenes“ © Jürgen Pletterbauer
@_tickytacky_ Gewinnerin in der Kategorie "Bester Genussmoment" © Jürgen Pletterbauer
@_tickytacky_ Gewinnerin in der Kategorie „Bester Genussmoment“ © Jürgen Pletterbauer
@breakfastdelights Gewinner in der Kategorie "Bester Topf & Deckel" © Jürgen Pletterbauer
@breakfastdelights Gewinner in der Kategorie „Bester Topf & Deckel“ © Jürgen Pletterbauer
Gewinnerinnen in der Kategorie "Wien Pur" © Jürgen Pletterbauer
Gewinnerinnen in der Kategorie „Wien Pur“ © Jürgen Pletterbauer
Ein großes DANKE an unsere großartigen Partner Ottakringer, Kenwood, Sonnentor, Delinski und Adamah © Jürgen Pletterbauer
Ein großes DANKE an unsere großartigen Partner Ottakringer, Kenwood, Sonnentor, Delinski und Adamah © Jürgen Pletterbauer

Danis Tipps für eine Gulasch- oder „Schnitzeljagd“


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Als PR-Managerin beschäftigt sich Dani vor allem herausragenden Weinen und damit wie diese den Weg in aller Munde finden. Privat tauscht sie das Weinglas auch ganz gerne gegen die Kaffeetasse, am liebsten gepaart mit einem hübschen Coffeetable-Magazin. Wer sich für Kochbücher, kulinarische Reisen und Tischkultur begeistert, wird auf ihrem „Good Life Blog“ namens Kitchentablenote fündig. Mit dem Slow Food Youth Network Wien hat Dani bereits viele Produzentenbesuche, Workshops und Eat-Ins organisiert, nun greift sie dem VFQ-Team in Sachen Kommunikation unter die Arme und hat für unsere Schnitzeljagd so manchen Geheimtipp parat. Ein paar ihrer Lieblingsplätze verrät sie schon vorab in diesem kurzen Steckbrief.

Daniela Wiebogen
Daniela Wiebogen

Meinen Kaffee trinke ich am liebsten: früh morgens bei der Kaffeeküche im Jonas Reindl. So früh darf’s auch ein Kaffee mit ganz viel Milch sein. Zuhause dann gerne ein Filterkaffee aus der Chemex Karaffe.

Ein echtes Wiener Must-Eat: Ganz klassisch, ein Wiener Schnitzerl vom Kalb mit Erdäpfelsalat, rausgebacken in Butterschmalz. Am besten in der Meierei im Stadtpark oder im Skopik und Lohn.

Mein Wiener Lieblingsmarkt: Der Vorgartenmarkt im Zweiten: Bio-Obst und Gemüse von Adamah, Bio-Feinkost bei der Palette, jeden Samstag ein Bauernmarkt und die besten Buttersalzstangerl der Stadt von Helmut Gragger.

Meine persönliche Quest: Das beste Gulasch Wiens zu finden! Das Gulasch vom Alt Wien und vom Gasthaus Hansy liegen momentan ganz vorn. Mal schauen, was Wien an Gulasch noch zu bieten hat. Empfehlungen jederzeit gerne an mich!

Wien für mich in 3 Worten: Charmant, Melange, Vielfalt.

Du findest mich auf: @kitchentablenote (Instagram), kitchentablenote.com (Blog), kitchentablenote (Facebook)

10.000 Gärten in Afrika – Herausforderungen & Erfolge


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Im ersten Teil des Interviews mit Valentina Meraviglia (verantwortlich für Kommunikation und Fundraising) und Michela Lenta (ehemalige Koordinatorin von Slow Food-Projekten in Ostafrika) habt ihr die Grundzüge des Slow Food-Projekts „10.000 Gärten in Afrika“ kennengelernt. Im zweiten Teil erfahrt ihr mehr über die Herausforderungen, die mit der Errichtung der Gärten am afrikanischen Kontinent verbunden sind, und welche Erfolge das Projekt seit dem Start 2010 bereits ernten konnte.

Michela Lenta
Michela Lenta
Valentina Meraviglia
Valentina Meraviglia

 

 

 

 

Wie werden die Standorte der Gärten ausgewählt?

Da gibt es verschiedene Herangehensweisen. Einige Gärten werden in Regionen angelegt, in denen unser Netzwerk bereits aktiv ist, andere entstehen aus Anfragen von Einzelpersonen, Non-Profit-Organisationen oder Vereinigungen, die am Projekt teilnehmen und Gärten in ihrer Umgebung anlegen möchten. Nach einem ersten Besuch und der Beurteilung von einem lokalen Vertreter, wird ein Standort ins Projekt aufgenommen. Manchmal integrieren wir auch bereits bestehende Gärten in das Projekt und helfen den Verantwortlichen dabei, ihre Flächen in biologische Gärten umzuwandeln, unterstützen sie mit Ausbildungen und Werkzeugen. Jeder Garten ist anders und der Hilfsbedarf vor Ort ist nicht immer derselbe. Daher gibt es auch kein Patentrezept oder fixes Budget.

-> eine Übersicht über alle Gärten in Afrika findest du auf dieser Online-Karte

Slow Food Garten © Ph. Paola Viesi
Slow Food Garten © Ph. Paola Viesi

Was waren die größten Herausforderungen des Projekts?

Je nach Region tun sich ganz unterschiedliche Herausforderungen auf. In Somalia, Mali und Burkina Faso steht man schweren internen Konflikten gegenüber. In Sierra Leone war die Ebola-Epidemie 2014 ein großes Problem. Aufgrund des Virus waren Treffen und Ausbildungen nicht mehr möglich. Dafür konnte das Slow Food Netzwerk Teams organisieren, die Lebensmittel und Chlor verteilt haben und in den Dörfern Aufklärung darüber geleistet haben, wie sich Ebola vorbeugen lässt. Darüberhinaus konnten die Menschen in Sierra Leone ihre Tätigkeit in den Gärten fortsetzen und hatten dadurch Zugang zu frischem Obst und Gemüse als Vitaminquelle. Kleinere Probleme im Vergleich dazu sind z.B. die ideale Wasserversorgung oder Ungereimtheiten zwischen Kleinstproduzenten, Gemeinschaftsgärten und nomadischen Viehzüchtern, die ihre Tiere in die Gärten bringen möchten. Da muss man dann gemeinsam mit den nationalen Repräsentanten und lokalen Referenten nach Lösungen suchen. Viele Probleme lassen sich aber auch mithilfe des eigens angelegten Vademecums lösen, in dem die Ratschläge von sämtlichen Koordinatoren u.a. zum Wasser- und Bodenmanagement zusammengefasst sind.

Bagraogo Schulgarten in Burkina Faso © Jean-Marie Koalga
Bagraogo Schulgarten in Burkina Faso © Jean-Marie Koalga

Fällt euch spontan eine Erfolgsgeschichte ein, die ihr mir erzählen möchtet?

Eine schöne Geschichte hat sich durch die Gärten in Marokko ergeben: dort gab es ein Dorf ohne Stromversorgung, das sich bei Slow Food Marokko gemeldet hat, weil sie einen Garten anlegen wollten. Slow Food hat sie bei der Errichtung von 18 kleinen Familiengärten unterstützt und darüber auf Facebook berichtet. Dort haben dann marokkanische Institutionen darüber gelesen und sich dazu entschlossen, dem Dorf Wasser und Strom zu bringen. Inwischen gibt es in Marokko knapp 70 Gärten.

Oder in Nigeria, dort gab es weder ein Netzwerk, noch Gärten, bis ein junger Nigerianer die Initiative ergriffen hat. Er war als Woofer in Korea unterwegs und hat über Slow Food Korea von den Gärten in Afrika erfahren. Anschließend hat er mit einer kleinen Zahl an Gärten gestartet und hat inzwischen auch Besuch vom Vizepräsident von Slow Food bekommen. Heute zählen wir 80 Gärten in Nigeria.

Du siehst also, die Gärten sind ein tolles Instrument, um die Botschaft zu verbreiten, mehr Menschen zu involvieren und ein starkes Netzwerk aufzubauen.

-> Mehr über die Gärten und welche Rolle sie vor allem in der jungen Generation Afrikas spielen lest ihr demnächst hier am VFQ-Blog. Aktuelle Infos rund um das Projekt und die anderen Aktivitäten von Slow Food International findet ihr hier auf Facebook.

Caros liebste Station für Kaffee & ihre Grill-Tour


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Als Alumni der Universität der Gastronomischen Wissenschaften in Italien, langjähriges aktives Slow Food Youth-Mitglied und Expertin in Sachen Kommunikation rund ums Thema Wein und Genuss ist Caro über alles, was sich in Wien kulinarisch tut, immer bestens informiert. Im Moment knüpft sie gerade neue Bekanntschaften mit den Partnern der diesjährigen Foodie Quest und tüftelt mit diesen bereits an den Rätseln zu unseren Stationen. Welche Food-Tour die Steirerin abgesehen von der Foodie Quest gerne einmal durch Wien machen würde und wo sie am liebsten ihren Kaffee trinkt, verrät sie in einem kurzen Steckbrief.

Caroline Derler
Caroline Derler

Meinen Kaffee trinke ich am liebsten… in der Kaffeestation beim Stand 2-4 am Karmelitermarkt

Ein echtes Wiener Must-Eat: ein Pfiff Bier und dazu Brötchen im Schwarzen Kameel

Mein Wiener Lieblingsmarkt: der Karmelitermarkt

Meine persönliche Quest: auf Balkan-Grill-Tour gehen und mich auf die Suche nach den besten Cevapcici begeben

Wien für mich in 3 Worten: Schönheit und VielfaltDu findest mich auf Facebook unter facebook.com/caroline.derler

3 Fragen an „10.000 Gärten in Afrika“


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Logofourossou Schulgarten in Burkina Faso
Logofourossou Schulgarten in Burkina Faso

Um mehr über das ambitionierte Projekt herauszufinden, das die Vienna Foodie Quest gemeinsam mit eurer Hilfe unterstützt, habe ich mich mit Valentina Meraviglia (verantwortlich für Kommunikation und Fundraising) und Michela Lenta (ehemalige Koordinatorin von Slow Food-Projekten in Ostafrika)  per Skype unterhalten und den beiden ein paar Fragen zu den 10.000 Gärten in Afrika gestellt. Einen ersten Auszug unseres Gesprächs stelle ich euch heute vor.

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Valentina Meraviglia
Michela Lenta
Michela Lenta

 

 

 

 

Hallo Michela, hallo Valentina. Könnt ihr kurz beschreiben, welche Idee hinter dem Projekt „10.000 Gärten in Afrika“ steckt?

Michela: Begonnen hat alles mit dem Ziel, 1.000 Gärten in Afrika zu errichten, das Carlo Petrini 2010 beim Slow Food Kongress vorgestellt und 2012 als eines von drei Projekten noch einmal besonders betont hat. Die ersten 1.000 Gärten waren vor allem ein wichtiges Hilfsmittel, um ein Netzwerk in Afrika zu starten, denn davor hat Slow Food nur in einzelnen Ländern wie Marokko oder Kenia und in Südafrika an kleineren Projekten gearbeitet. Zur Idee: ein Slow Food Garten ist viel mehr als ein Garten – die Gärten sind für uns ein Vehikel, um lokales Saatgut und lokale Sorten zu thematisieren, die Menschen vor Ort in Slow Food Projekte wie die Arche des Geschmacks zu involvieren und sie dabei zu unterstützen, ihr Kulturerbe zu dokumentieren. In der Vergangenheit wurden keine Sorten klassifiziert oder beschrieben, wodurch das Risiko besteht, dass einige für immer verloren gehen. Darüber hinaus ist sind die Gärten ein bedeutendes Instrument zur Förderung der Ernährungssouveränität und Nahrungssicherung.

Wie hat sich das Projekt bisher entwickelt und wie ist das nächste Ziel definiert?

Michela: Dank dem Projekt ist es uns in den letzten drei Jahren gelungen 1.000 Gärten zu errichten, wir konnten Menschen in rund zwanzig Ländern erreichen und vor Ort ein Netzwerk aufbauen. Inzwischen ist Slow Food in beinahe 40 afrikanischen Ländern vertreten und wir hoffen, dass wir bis 2018 bzw. 2020 unser Ziel von 10.000 Gärten umsetzen können.

Die Errichtung eines Gartens kostet 900,- Euro. Wie geht es damit anschließend weiter?

Valentina: Das Prinzip der Gärten ist, dass sie innerhalb von zwei Jahren autonom werden und sich selbst erhalten können. Wir legen großen Wert auf die Nachhaltigkeit des Projekts. Umso wichtiger ist es, für Ausbildungen zu sorgen, den Menschen vor Ort den Anbau von lokalem Saatgut, ohne Kunstdünger und ohne Pestizide näherzubringen – aus ökologischen aber auch aus finanziellen Gründen. Hier spielt wiederum das lokale Netzwerk eine wesentliche Rolle. Nur mit seiner Hilfe ist der Austausch von Saatgut, Erfahrungen und Wissen über Saatgutvermehrung, natürliche Düngung und Pflanzenschutz möglich.

Mehr über die Gärten, die damit verbundenen Herausforderungen und bisherigen Erfolge lest ihr demnächst hier am VFQ-Blog.

30 Foodies für 2 Gärten in Kenia


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Knapp fünf Monate sind seit der ersten Vienna Foodie Quest vergangen. Jetzt ist es endlich soweit und wir können euch die beiden Gärten vorstellen, die mit der Hilfe eurer insgesamt gespendeten 1.625 Euro in Kenia errichtet werden konnten: der Gilgil Township Community Garden in Nakuru, der viertgrößten Stadt des Landes, und der weiter südlich gelegene Karure Community Garden in Kiambu, für den Johannes Lingenhel die komplette Patenschaft übernommen hat.

Nakuru County © Simon Ngatia, Facebook
Nakuru County © Simon Ngatia, Facebook

Das Land für den Gilgil Township Garten in Nakuru County wurde von der Volksschule der Gemeinde gestiftet. Heute wird der Nutzgarten von einem Team aus sieben Männern und achtzehn Frauen bewirtschaftet und stellt ein wichtiges Lernzentrum sowohl für die Gemeinde als auch ihre Schüler dar. Neben Kraut, Kohl, Nachtschattengewächsen, Kartoffeln und Amaranth werden Yamswurzeln, Cassava, Süßkartoffeln, Tomaten und eine afrikanische Krautsorte angebaut. Gedüngt wird ausschließlich mit natürlichem Dünger, anstelle von Pestiziden wird natürlicher Pflanzenschutz mit Ringelblumen, Brennnesselextrakt oder Zwiebeln betrieben. Die Ernte teilt die Gemeinde unter ihren Mitgliedern auf, ein Teil wird am lokalen Markt verkauft, um mit den Einnahmen Gruppenaktivitäten zu finanzieren.

-> Schau dir den Gilgil Township Community Garten auf der Karte an

Gilgil

Der Karure Garten in Kiambu County wird von einer Gruppe aus neun Frauen und 13 Männern kultiviert und dient unter anderem als Klassenzimmer ohne Wände, in dem Farmer lernen, ihr eigenes Land zu bewirtschaften und ihr praktisches Know-how mit Landwirten aus anderen afrikanischen Ländern austauschen können. Angebaut werden Amaranth, Kohl, Spinat, Pfeilwurz, Süßkartoffeln, Sorghum und Mais, aber auch Mangos, Bananen und Passionsfrüchte sind im Garten zu finden. Die Ernte wird aufgeteilt und zum Teil weiterverkauft, um die laufenden Ausgaben zu decken. Natürlicher Dünger, Pflanzenextrakte zur Schädlingsbekämpfung und eine Fruchtfolge sorgen für gesunde Böden und einen nachhaltigen Landbau.

-> Schau dir den Karure Community Garden auf der Karte an

Karure

Ganze 219 Gemeinschafts-, Schul- und Familiengärten konnten bereits mithilfe von Spenden in Kenia angelegt und mit einer Vielfalt an Pflanzen bepflanzt werden. Da das Slow Food Netzwerk im Land mittlerweile sehr gut etabliert ist, war es möglich 40 Produkte in die sogenannte Arche des Geschmacks aufzunehmen. Das Projekt fördert  den Erhalt von Qualitätsprodukten aus traditionellem Handwerk, alten Kulturpflanzen und gefährdeten Nutztierrassen. Zu den kenianischen Arche-Produkten zählen z.B. die afrikanische Fingerhirse, der Gitugi Tee oder das Kinolo Bananenbrot.

-> Lern die kenianischen Arche des Geschmacks-Produkte kennen

Mais aus einem Community Garten © Samson Kiiru, Facebook
Mais aus einem Community Garten © Samson Kiiru, Facebook

Wir sind begeistert und sehr dankbar für das, was wir mit der Vienna Foodie Quest 2015 und eurer Spende möglich machen konnten, und gehen motiviert an die Planung für die nächste Vienna Foodie Quest im Juni 2016. Du willst bei der nächsten Benefiz-Rallye dabei sein? Dann melde dich für unseren Newsletter an – wir halten dich gerne auf dem Laufenden.

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Foodies in genüsslicher Mission: die Vienna Foodie Quest 2015


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Frühstück, Handy, Kamera – die Ausstattung für die Vienna Foodie Quest
Frühstück, Handy, Kamera – die Ausstattung für die Vienna Foodie Quest © Jürgen Pletterbauer

Wer von Wienern verlangt, dass sie sich an einem Samstag Vormittag aus dem gemütlichen Bett quälen und an einem Treffpunkt einfinden, muss ihnen schon einen guten Grund dafür liefern. Oder wie im Fall der ersten Vienna Foodie Quest gleich zwei. So haben sich am 13. Juni 2015 insgesamt 34 geladene wissenshungrige Foodies um 10 Uhr beim Wirtshaus „Zum roten Bären“ im neunten Wiener Bezirk eingefunden, um am ersten Probedurchgang der kulinarischen Benefiz-Rallye teilzunehmen. Motiviert hat sie neben der Aussicht auf einen aufregenden Tag voller Rätsel, Neuentdeckungen und Kostproben wohl auch der gute Zweck, in dessen Zeichen die Veranstaltung steht.

34 Wiener Foodies für 10.000 Gärten in Afrika
34 Wiener Foodies für 10.000 Gärten in Afrika © Jürgen Pletterbauer

Die Vienna Foodie Quest lädt dazu ein, die Wiener Vielfalt an guten Lebensmitteln und tollen Kleinbetrieben zu zelebrieren und gleichzeitig jenen Ländern Aufmerksamkeit zu schenken, in denen Ernährungssouveränität noch keine Selbstverständlichkeit ist. Um die Situation in afrikanischen Ländern zu verändern, hat Slow Food „10.000 Gärten in Afrika“ ins Leben gerufen. Das Projekt und unterstützt die Bevölkerung bei der nachhaltigen Errichtung von Gemeinschafts- und Schulgärten und dem Anbau von lokalem, gesundem Essen. Mehr darüber liest du im Interview mit zwei Projektverantwortlichen.

Auf einen köstlichen Tag!
Auf einen köstlichen Tag! © Jürgen Pletterbauer

Nach einer kleinen Stärkung und einem letzten Koffeinkick wurden die VFQ-Teilname-Buttons und die Rätselbögen mit 12 Hinweisen und Aufgaben rund um 8 köstliche Stationen an die Zweierteams ausgegeben.

Auf kulinarischer Schatzsuche, zuerst im Netz, dann in Wien.
Auf kulinarischer Schatzsuche, zuerst im Netz, dann in Wien. © Jürgen Pletterbauer

Sofort wurden die Smartphones und iPads zum online Recherchieren gezückt. Bevor es für die Foodies ausgesuchte Kleinbetriebe zu entdecken und deren Kreationen zu erschmecken gab, galt es nämlich zunächst anhand von ein paar Hinweisen die jeweilige Station und deren Standort herauszufinden.

An die Rätselbögen, fertig, los!
An die Rätselbögen, fertig, los! © Jürgen Pletterbauer

Um 11 Uhr hat sich schließlich auch das letzte Team zur Schnitzeljagd aufgemacht, nicht ohne sich vorher einen tollen Teamnamen überlegt zu haben.

Die großartigen Teams der Vienna Foodie Quest 2015:

Die Tasterei Schoentrinken Heißer Käse Team addicted Erdbeermohn Zwetschgen Pavese Vienna 4 Friends Conservacionistas Deine kleine Schwester The Platerunners Zum roten Bären Olisan Flaming Marshmallows Die Instagramerinnen Ungeschälte Karotten Wir zwei

Foodies in Residence beim Buschenschank in Residence © Markus Bacher
Foodies in Residence beim Buschenschank in Residence © Markus Bacher

Welche Hinweise zuerst gelöst und in welcher Reihenfolge die einzelnen Stationen aufgesucht wurden, war jedem Team selbst überlassen. Wie lange sich jeder vor Ort aufhalten wollte ebenso. Lediglich der abschließende Treffpunkt um 16 Uhr beim Buschenschank in Residence von Jutta Ambrositsch in Grinzing war vorgegeben. Dort trudelten die Teams nacheinander ein und stießen bei einem Glas Wiener Wein auf den ereignisreichen Tag und die köstlichen Erlebnisse an.

Nur Gewinner bei der Vienna Foodie Quest © Markus Bacher
Nur Gewinner bei der Vienna Foodie Quest © Markus Bacher

Abschließend gab es noch eine kleine Preisverleihung mit köstlichen Preisen, die großzügigerweise von den Partnern Leones, Casa Caria, Pöhls, der Zuckerlwerkstatt und Jumi gestiftet worden sind. Auch wenn es bei der Vienna Foodie Quest ohnehin nur Gewinner gibt, möchten wir euch die Erstplatzierten in den einzelnen Kategorien nicht vorenthalten.

Bestes Teamfoto: „die Tasterei“

Team
Team „die Tasterei“ @becauseyouarehungry, Instagram

Beste Fotoserie: „Vienna 4 Friends“

Team
Team „Vienna 4 Friends“ @romansindelar, Instagram

Bestes Teleshopping: „Heißer Käse“

-> hier geht’s zum Video

Team
Team „Heißer Käse“ @j.lingenhel, Instagram

Bester Genussmoment: „Team addicted“

Team
Team „addicted“ @twixiteaser, Twitter

Bestes Selfie mit einem Marktverkäufer: „The Platerunners“

Team
Team „The Platerunners“, Bine kocht, Facebook

Noch mehr Eindrücke, gelöste Aufgaben und kreative Schnappschüsse von der Vienna Foodie Quest findest du auf Instagram, Facebook und Twitter mit dem Hashtag #vfq15, auf dem Photo-Blog von Simply 4 Friends, dem Blog von Johannes Lingenhel und in den nächsten Beiträgen hier am VFQ-Blog.

An dieser Stelle noch einmal ein großes Danke an alle Teams und Partner der ersten Benefiz-Rallye! Ganze 725 Euro haben die Teilnehmer im Anschluss an den Tag für das Projekt 10.000 Gärten in Afrika gespendet. Johannes Lingenhel hat sich darüber hinaus bereit erklärt, einen kompletten Garten im Wert von 900 Euro zu finanzieren. Wir halten euch über den Einsatz der Spenden und die damit unterstützten Gärten auf dem Laufenden.